von Heritage Arms Inc
Ein Bericht von Martin Rehorska.
Nach zufriedenstellenden Tests im Schießkanal Tillmitsch und am Schießplatz Zangtal, konnte ich nun die die Cold Shot LLc „M.O.A.B. 300 – Generation 4“ auf offenem Feld testen.
An diesen Tag waren die Testbedingungen bei sich oft drehenden Wind (5-9ms, zu meist aus 10-11 Uhr), inklusive Böen und Verwirbelungen durch das Gelände leider denkbar schwer.
Es bestätigte sich trotzdem recht schnell dass das System per se funktioniert:
Die Höhenverstellung meines Leupold VX3 konnte den ganzen Tag pausieren und es wurden Ziele von 340 – 1200m abwechselnd beschossen ohne dass es Anzeichen von nicht reproduzierbaren vertikalen Klicks gab (mal abgesehen von Fehlern welche von meinen ausbaufähigen Windlese-Skills herrührten).
Eine, meiner Meinung nach, Schwäche dieses Systems ist dass die Ziffern auf dem Verstellrad der Mount von oben herab blickend abgelesen werden müssen, während die Skalierung eines konventionellen ZFR schon aus dem Anschlag sichtbar ist.
Auch irgendein Indikator, welcher dem Schützen verrät wie viele Umdrehungen des Verstellrades er bereits getätigt hat, wäre hier von Vorteil, jedoch brauchte ich mit meinen Laborierungen lediglich bis 42 Moa von 300 möglichen, was in etwa nur 1 1/3 Umdrehungen der Verstellung entspricht.
Der Problematik des „Verkannten“, welche sich mit erhöhter Visierlinie vergrößert, wurde bei der 4. Generation der Basen mit einer – gerade beim liegend schießen sehr gut sichtbaren – integrierten Wasserwaage zielführend Rechnung getragen (natürlich muss man das ZFR selbst trotzdem genau ausrichten!). Auch die Ergonomie beim liegend Schießen kann durch eine erhöhte Visierlinie beeinflusst werden: Ein entsprechender Hinterschaft mit passender (am besten verstellbarer) Wangenauflage sowie niedrige Montageringe sind hier empfehlenswert.
Nach rund 200 Schuss aus meiner Büchse im Kaliber .300 Win Mag kann ich noch nichts quantitatives zu den vom Hersteller beschriebenen Vorteilen bezüglich der sogenannten „Angular Distortion“ hinsichtlich Parallaxe etc. sagen, es ist aber ein gutes Gefühl stets ausreichen Klicks parat zu haben.
Würde ich die MOAB empfehlen?
Ich denke dass das Konzept im Extreme Long Range, so wie für spezielle Anwendungen, mit ausgeprägten Drop punktet, während bei klassischen Anwendungen der (wenn auch geringe) ökonomische Vorteil von konventionellen Systemen hier einer Frage des Geschmacks und des bevorzugten Handlings gegenübersteht.
Fakt ist dass die Mount funktioniert so fern man auf MIL-STD-1913 Picatinny Schiene montiert (Weaver Rails können hier zu Fehlern führen!) und erledigt trotz schlanker Figur und leichten Aufbau aus Aluminium ihren Job.
Anmerkung
Die Cold Shot LLc Schienen sind auch in 2 Mil Rad Varianten (72 & 144) und einer 150 Moa Version verfügbar und werden von Kaliber .17 bis .50 Bmg verwendet. Bei der 300 Moa Variante ist zu beachten dass eine Modifikation (Bohrung) an der Picatinnyschiene notwendig sein kann.
Mit sportlichen Grüßen
Martin Rehorska
1 Kommentar zu “Cold Shot Llc. M.O.A.B. 300 GEN 4”